Klinisch-Psychologische Behandlung
Die Klinische Psychologie ist ein Teilgebiet der Psychologie. Die Ausübung der Klinischen Psychologie ist seit 1991 gesetzlich geregelt (Psychologengesetz, BGBl. Nr. 1990/360). Sie umfasst die Untersuchung, Beratung und Behandlung von einzelnen Menschen, Paaren, Familien und Gruppen in Hinblick auf psychische aber auch soziale und körperliche Beeinträchtigungen und Störungen. Insbesondere beschäftigt sie sich mit
psychischen Störungen
körperlichen Störungen, bei denen psychische Einflüsse eine Rolle spielen,
psychischen Extremsituationen,
psychischer Folgen akuter Belastungen sowie
Entwicklungskrisen und psychischen Krisen.
Die Zusammenarbeit mit PsychiaterInnen stellt eine wichtige Ergänzung bei psychischen Erkrankungen dar, bei denen eine medikamentöse Behandlung “State of the Art” ist. Häufig wird etwa bei Selbst- und/oder Fremdgefährdung die fachärztliche Expertise von PsychiaterInnen eingeholt. Wenn ein stationärer Aufenthalt einer Patientin/eines Patienten notwendig sein sollte, braucht es ebenfalls die enge Zusammenarbeit beider Berufsgruppen. (Quellen: www.bmgf.gv.at, www.boep.or.at)
Traumabehandlung
Nach meinem Verständnis sind Traumafolgen NORMALE REKATIONEN, NORMALER MENSCHEN, auf NICHT NORMALE SITUATIONEN. Deshalb ist es mir ein Anliegen, Wissen bezogen auf Traumafolgen und –behandlung vorab und immer wieder ergänzend anzubieten. Individuell abgestimmte Ressourcen- und Stabilisierungstechniken zu erarbeiten, die den alltäglichen Umgang mit Symptomen erleichtern. Wenn ausreichend physische und psychische Stabilität gegeben ist und dem Anliegen der betreffenden Person entspricht, begleite ich auch gerne “Traumaintegrationsprozesse”. Darunter verstehe ich ein vorsichtiges Konfrontieren (teilweise abgespaltener) Erinnerungen, die ursächlich für die Bildung von Symptomen verantwortlich sind. Dafür bediene ich mich unterschiedlicher Methoden (s.u.), die auf die Persönlichkeit und das Anliegen der Unterstützung suchenden Menschen abgestimmt eingesetzt werden. E.M.D.R.: ist eine gut beforschte Traumakonfrontationsmethode, die, eingebettet in ein traumaspezifisches und psychotraumatologisch fundiertes Behandlungskonzept, eine sehr wirksame Methode darstellt. (Quelle: www.emdr-institut.at)
PreVerb Trauma Integration (P.V.T.I.) ist eine, ursprünglich von mir, gemeinsam mit ärztlichen, psycho- und physiotherapeutischen Kolleginnen (Mag. Martina Hopfner, Dr. Teresa Thaler, Karin Gerstberger) entwickelte Traumaverarbeitungsmethode. Es werden dabei Körperarbeit mittels craniosacraler Techniken sowie traumaspezifische Ressourcenarbeit und schonenede Trauma-Konfrontation zur Verarbeitung traumatischer Erfahrungen, welche vor Erreichen der Sprachreife erlebt wurden, kombiniert eingesetzt. Die Methode kommt insbesondere dort zur Anwendung, wo frühkindliche Hochstresserfahrungen Spätfolgen bewirken, die sich als somatoforme Dissoziation bzw. als Schmerzerinnerung äußert. (Vgl.: www.journal-fuer-psychologie.de)
Journal-Writing-Therapy (JWT)
ist eine der Formen heilsamen Schreibens. Aus den USA nach Europa bzw. Österreich gebracht hat es Birgit Schreiber, die JWT mit Ansätzen aus der Poesietherapie verbunden hat.
“Die Schreibkur” hat schon Pierre Janet, Arzt und Wissenschaftler an der Salpeterie in Paris, in der auch Sigmund Freud gelernt hat, vor dessen “Redekur” erfolgreich eingesetzt. Traumasensibel, wie es das UNUM institute anbietet, wird die Methode vor allem dadurch, dass jede/r für und mit sich ist. Es wird nicht vorgelesen, aber ausgetauscht, wenn das Bedürfnis danach besteht. Es kommen unterschiedliche, kreative Methoden zum Einsatz, die Schreibblockaden zu überwinden helfen und in den Schreibfluss einzutauchen.
Dass Schreiben physisch und psychisch gesundheitsförderlich wirkt, ist schon mehrfach wissenschaftlich abgesichert (vgl. Pennebaker & Smyth, 2016). Bedingung dafür ist, dass Kreativität und Freude in uns geweckt werden, Selbstreflexion spielerisch passiert, Selbstbewusstsein gesteigert, Selbstwirksamkeit erhöht und Beziehungsbewusstsein und Beziehungswirksamkeit gefördert werden.
Literatur: Pennebaker, J.W.; Smyth, J.M., (2016): Opening up by writing it down – How Expressive Writing Improves Health and Eases Emotional Pain, Guilford Press, New York
Systemische Strukturaufstellungen (SySt)
Die Systemischen Strukturaufstellungen (SySt) sind von Insa Sparrer und Matthias Varga von Kibed als systemisch-konstruktivistischer Ansatz entwickelt und in den lösungsfokussierten Ansatz der Schule von Milwaukee eingebettet worden. Sie verstehen Systemische Strukturaufstellungen als Interventionssystem und Sprache, mit deren Hilfe Systeme im Raum mit Personen als RepräsentantInnen für Teile des Systems dargestellt werden können. Ziel einer solchen räumlichen Abbildung ist es, das betrachtete System zu veranschaulichen, zu untersuchen und in gewünschte Richtungen zu verändern. SySt können in ganz unterschiedlichen Bereichen eingesetzt werden: in der Therapie, Beratung, Mediation, Supervision zur Förderung von Lernprozessen, in Forschung und Kunst. Da die SySt eine Sprache sind, kann mit ihnen im Prinzip alles sprachlich ausdrückbare symbolisiert werden, solange die Grammatik dieser Sprache berücksichtigt wird. Insbesondere der Aufbau eines grammatischen Regelsystems und die lösungsfokussierte Haltung unterscheiden diesen Ansatz von anderen Formen der Aufstellungen. (Auszug aus: Systemische Strukturaufstellungen – Insa Sparrer – Carl-Auer-Verlag 2016). Gemeinsam mit Mag. Elke Hübner habe ich, eine Form der Anwendung von SySt, in der Traumafolgen – insbesonders transgenerationale – besondere Berücksichtigung finden, entwickelt.